Merhaba!
Hos geldiniz in Türkiye!
Nachdem wir am Flughafen Atatürk gelandet waren und glücklicherweise kurz darauf auch unsere Fahrraeder in Empfang nehmen durften, radelten wir sogleich los.
Der Marmara-Küste folgten wir 20 km lang bis ins Stadtzentrum von Istanbul, wo zu unserer grossen Überraschung schon eine Delegation der türkischen Regierung auf uns wartete und uns einen herzlichen Empfang bereitete.

Istanbul mit seinen geschaetzten 10 bis 50 Millionen Einwohnern (die genaue Zahl weiss niemand exakt) wird vom Bosporus in eine asiatische und eine europaeische Seite geteilt.

Hier ein kurzer Exkurs in die Stadtgeschichte:
Die Zeitrechnung der Stadt reicht ca. 2700 Jahre zurück.
Alexander der Grosse eroberte die Stadt Byzanz um 300 v.Chr.
Im Jahre 324 n.Chr. wurde sie durch Konstantin den Grossen nach seiner Eroberung in "Nea Roma" umbenannt, es setzte sich jedoch bald der Name Konstantinopel durch. Sie war seither die Hauptstadt des byzantinischen bzw. oströmischen Reiches.
Nach diversen Plünderungen (unter Anderem von den Kreuzrittern), Belagerungen und kriegerischen Auseinandersetzungen drangen im Jahre 1422 erstmals die Osmanen bis Istanbul vor. In einer historischen Schlacht im April 1453 nahm Mehmet der Eroberer die Stadt ein und machte sie zur Hauptstadt des osmanischen Reiches.
1923 musste der letzte Sultan abdanken und der grosse Held der Türken, Mustafa Kemal Atatürk (Vater der Türken), rief die Republik Türkei aus.
Die Osmanen waren sehr fleissig und haben der Stadt viele prunkvolle und pompöse Moschen sowie Palaeste hinterlassen. Hier im Bild ist die berühmte Sultanahmet-Moschee (auch bekannt als Blaue Moschee) zu sehen.

Die Stadt hat nicht nur geschichtlich, sondern auch kulinarisch viel zu bieten. Neben Kebaps in den unterschiedlichsten Ausführungen gibt es an jeder Strassenecke die leckeren Sesamkringel "Simit" zu kaufen, das türkische Pendant zur bayerischen Breze.

Soweit wir das bisher beobachtet haben, ist die Lieblingsbeschaeftigung vor Allem der türkischen schnauzbaertigen Maenner, herumsitzen, in die Luft schauen, Rauchen, Tee trinken und dabei meist auch eine Partie "Tavla" spielen, das bei uns besser als Backgammon bekannt ist.

Da das mit dem Schnauzbart bei uns noch ein paar Wochen dauern könnte, haben wir uns entschieden, zumindest einen Teil der türkischen Lebensart nachzuahmen. Nach kurzer Zeit des Zusehens, trauten wir uns selbst an den Spieltisch heran. Seitdem ist kein Teehaus der Stadt mehr sicher vor uns "Möchtegern-Türken". Unser meistverwendeter Satz ist mittlerweile "Iki cay, lütfen", was "zwei Tee, bitte" bedeutet und wir mehrmals taeglich üben.

Einzig das Rauchen überlassen wir erfahrenen "Efendis"...

Auch das Nachtleben kam in Istanbul nicht zu kurz (keine Angst, wir machen Dir keine Schande, Buggo).
Gestern waren wir in der "Ritim"-Bar auf einer Dachterasse im lebendigen Stadtteil Taksim/Beyoglu und tanzten ausgelassen zu türkischen Beats.
... plötzlich schallt aus es ganz vertraut aus den Lautsprechern:
La Brass Banda aus dem bayerischen Chiemgau mitten in Istanbul!!!
Die Woche in Istanbul geht nun leider schon wieder zu Ende aber wir sind schon ganz heiss darauf, raus aufs Land zu kommen. Morgen schon zelten wir bei Vollmond am Ufer des famosen Iznik-See's.
Unser Plan ist es, in ca 2 Wochen in Kappadokien anzukommen, wo wir dann Michi und hoffentlich auch Buggo treffen werden. (vorausgesetzt er hat den Controller-Job beim Meier Lugge immer noch nicht angenommen)
Güle güle,
Barni und Rainer