Kappadokya
oder auch:
Ein herzliches Willkommen, Wiedersehen und Verabschieden in "tuffiger" Landschaft.
Am Morgen des 17. Oktober überschlugen sich die Ereignisse:
08:03 Am Frühstückstisch des Hotels Mevlana in Aksaray schmieren sich Rainer und Barni eine Butterstulle.
08:05 Barni leert seine erste Tasse Cay.
08:10 Rainer muss unbedingt aufs Klo aber schiebt es auf.
08:23 Michi L. oder auch M. Lechner taucht plötzlich mit seinem Fahrrad im Foyer auf; es folgt eine herzliche Begrüssung per Handschlag.
08:30 M. L. schmiert sich ebenfalls eine Butterstulle und trinkt einen Tee.
08:37 Wie aus heiterem Himmel erscheint uns eine Lichtgestalt in maechtiger Statur mit enormen Oberschenkeln.
08:38 Es stellt sich heraus, dass es sich um den sagenumwobenen "Buggo" handelt, der heimtückischerweise seine vorzeitige Heimreise vorgetaeuscht hat; deshalb folgt zunaechst keine herzliche Begrüssung per Handschlag.
...
Wir waren trotzdem froh, dass er zumindest für eine Woche mit seiner Anwesenheit die Reise aufwertete.
Um die Reise gemeinsam fortsetzen zu können, mussten sich Michi und Buggo erstmal der laendlichen Bevölkerung Anatoliens anpassen, d.h. eine türkische Altherrenkappe musste her.
Mit diesem Utensil und professionellen Tavla-Kenntnissen ausgestattet machten wir uns auf den Weg nach dem legendaeren, alleseits bekannten Güzelyurt.
(Wer unseren Blog intensiv verfolgt, weiss natürlich bereits, dass Tavla bei uns in Deutschland unter dem Namen Backgammon bekannt ist.)

In der Umgebung von Güzelyurt und auf dem Weg nach Kappadokien radelten wir natürlich an saemtlichen Sehenswürdigkeiten vorbei.
Zum Einen waere dies die Ihlara-Schlucht, wo sich bereits vor 4000 Jahren die Hethiter Höhlen für Behausungen in das weiche Vulkangestein geschlagen haben. Spaeter siedelten sich dort Mönche an und bauten diverse Kirchenhöhlen und Klöster in das Gestein.
Auf halbem Weg nach Kappadokien fuhren wir nach Derinkuyu, wo sich die groesste und angeblich sehenswerteste unterirdische Stadt der Türkei befindet. Die acht Stockwerke unter den Erdboden reichende Stadt diente den Einwohnern als sehr guter Schutz vor vorbeiziehenden Fremden und Feinden. Da haette sich sogar George W. Bush die Zaehne ausgebissen. Durch ein ausgeklügeltes Belüftungssystem und idealen Temperaturen zur Lagerung von Lebensmitteln konnten die Menschen dort monatelang überleben, ohne die Oberflaeche zu betreten.
Nach weiteren vierzig Kilometern war es nun so weit: Wir erreichten das langersehnte Kappadokien!!!

In Göreme trafen wir auf die alten Bekannten aus Istanbul: Annabel und Alex aus UK und Stephan, der gerade einen Kurztrip mit dem Motorrad von Mühlheim nach Kapstadt unternimmt (www.fernwehge.de).
Zu siebt durchforsteten wir die zahlreichen Taeler dieser umwerfenden, zauberhaften, geradezu faszinierenden Maerchenlandschaft.

Auch unser offizieller Guide "Spotty" ist selbst nach jahrelangem Durchwandern der Gegend immer wieder sichtlich von dem Ausblick ergriffen.

Was gibt es Besseres, als nach einem langem Wandertag den Abend bei Bier und weisser Schokolade in heissen Quellen ausklingen zu lassen. Aber was fehlt auf dem Bild???

Richtig ...

... die Nargile (Wasserpfeife) gehoert zu einem gelungenen Abend einfach dazu!
Als Begleitfahrzeug zur Weiterfahrt organisierten wir uns Stephan mit seinem Motorrad. Erst weigerte er sich, uns Gepaeck abzunehmen, um sich hundert Meter weiter an der Kreuzung alleine aus dem Staub zu machen. Falls wir Ihn in Damaskus wiedertreffen, gibts Hiebe statt Liebe!

Nun stand die Überquerung des Taurus-Gebirges auf dem Programm.
Diese vier Tage lassen sich kurz und knapp in einem Wort zusammenfassen: "Schweiss".
Der lief naemlich in Strömen bei gefühlten 50km langen 50%-Steigungen.
Wie gut ist es da, dass es in der Türkei fast nur gastfreundliche Leute gibt. Hier hat uns eine im Planwagen umherziehende Grossfamilie zum Tee eingeladen. Ratet mal, wer der Chef dieses Clans ist (Auflösung im Album).

Ab heute wird das Raetsel der Woche wieder eingeführt. Wer ist der heldenmutige Abfahrer auf dem folgenden Bild?

Wehmütig schauten wir auf die letzten gemeinsamen Berge und Kilometer ...

... denn die Tage zu Dritt sind nun leider gezaehlt. Rainer nimmt wieder Kurs auf das Arbeitsleben, Michi und Barni dagegen auf Syrien.
Und nun die bisherige Statistik von Barni und Rainer und somit auch Rainers Endstatistik:
17 Radltage
1310 Kilometer
12 Tage Wildzelten
0 Pannen (ausser Reifenflicken bei Stephans geliehenem Fahrrad)
... und hier die Statistik von Neueinsteiger Michi:
6 Radltage
416 Kilometer
3 Tage Wildzelten
Pannen (siehe oben)
Görüs Ürüz
Barni, Michi und Rainer
PS:
Hier noch ein kleiner Zusatz zum Raetsel:
Welche Farbe hatte das T-Shirt des Radlers im Bild?
Die Antwort könnt ihr als Kommentar posten.
Der Gewinner des Raetsels der Woche wird natürlich wie gewohnt mit einer Postkarte belohnt.